142. Generalversammlung des Kirchenchors Sarnen

Fast den vollzähligen Kirchenchor und als Gäste die Vertretung des Orchestervereins konnte Präsident Bruno Dillier zur 142. Generalversammlung im Peterhofsäli begrüssen. Wie üblich gut vorinformiert durch seinen schriftlichen Jahresbericht wurden die ordentlichen Traktanden speditiv abgewickelt. Das reich befrachtete abgelaufene Jahr mit 15 Vereinsauftritten und einzelnen liturgischen Begleitungen mit gregorianischem Choral der Männerschola sowie den gemütlichen gesellschaftlichen Anlässen gab zu keinen Rückfragen Anlass. Vielmehr durften alle Chargierten und Mitwirkenden den wohlverdienten Dank des Präsidenten für ihre geschätzten Leistungen zum Vereinswohl entgegennehmen.

Wie ein einziges  Lobeslied kam der wohlgestimmte Jahresbericht der Chorleiterin Valerie Halter bei den Chormitgliedern an. Musikalisch ragte neben den Gesängen aus dem Repertoire an den üblichen Liturgiefeiern besonders die am Ostersonntag und Patrozinium aufgeführte fürstliche „Missa solemnis“ in C von W:A. Mozart heraus. Einen weiteren Höhepunkt bildete die im Rahmen von „Wort & Musik“ einstudierte und an Cäcilia sowie Weihnachten vorgetragene „Pastoralmesse“ in F von A. Diabelli. Sie verlieh auf Grund der erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Solisten, Instrumentalisten, dem Orchesterverein Sarnen und dem Chor nach den Worten der Dirigentin den Zuhörenden ein einmalig-atmosphärisches Gefühl von Heimat in der Pfarrkirche.

 

Die Jahresrechnung schloss dank der Unterstützung durch die Kirchgemeinde und Spenden, nicht zuletzt auch von jubilierenden Chormitgliedern, und dem sparsamen Haushalten des Vorstandes und der Kassierin Marie-Theres von Rotz mit einem leichten Überschuss ab. 

 

Die Fachmitglieder der Musikkommission, nämlich Pfarrer Dr. Bernhard Willi aus liturgischer Sicht, die Orchestermeisterin Laura Abächerli und die hauptverantwortliche Kirchenmusikerin Valerie Halter, haben im Rahmen einer längerfristigen Planung für Ostern und Patrozinium 2019 die „Missa brevis“ in D von W.A. Mozart als nächstes Werk ausgewählt. 

Für eine ordentliche Amtszeit von zwei Jahren wurden Lisbeth Burch, Rita Kaufmann und Marie-Theres von Rotz ehrenvoll wiedergewählt. Reaktiviert wurde das Amt eines Archivars/einer Archivarin, welches in verdankenswerter Weise von Marianne Wallimann übernommen wird. 

Leider musste der Chor im Vereinsjahr vom Aktivmitglied Franz Britschgi und von verdienten ehemaligen Mitgliedern endgültig Abschied nehmen, denen ehrend gedacht wird: Gebhard Britschgi, Hans Leuchtmann, Rita Neidhard und Rosmarie Braun. Andererseits werden mit Freude Elisabeth Doms und Niklaus Wallimann als Neumitglieder aufgenommen. Damit umfasst der Verein 35 aktive Sängerinnen und Sänger sowie acht Freimitglieder.

 

Als Vertreter der Kirchgemeinde überbrachte Josef Inderbitzin den herzlichen Dank und Gruss. Er verwies auch auf die grossen Veränderungen, die in Kirchgemeinde und Pfarrei zurzeit anstehen, und ermunterte zum aktiven Mitwirken der mitbetroffenen Kirchenchormitglieder, z.B. am Zukunftstag der Pfarrei Sarnen vom 6. April im Pfarreizentrum Peterhof.

 

Beim anschliessenden feinen Nachtessen im Hotel Krone Sarnen wurde mit der Auflösung eines Kreuzworträtsels auch das Ziel des nächsten Vereinsausflugs enthüllt: Aarau. Drei Mitglieder erfuhren für Ihre Vereinstreue eine besondere Ehrung: Peter Kastlunger für 50 Jahre die symbolische Verleihung des Bene Merenti, Margrit Kathriner für 30 Jahre die goldene Nadel und Josef Kiser für 20 Jahre die silberne Nadel. Eine besondere Ehrung verdiente Wolfgang Broedel, der nach jahrelanger Begleitung des Kirchenchors als zweiter Organist zurücktrat und sich gleich selber mit einem stimmigen Gedicht verabschiedete:

 

„Hoch oben, fast im Himmel,

dort gibt es kein Getümmel,

denn jeder hat hier seinen Platz.

 

Ganz vorne die Solisten,

dann Instrumentalisten

und rechts davon der Chor.

 

Der Dirigent steht allen vor.

Begrüsst Orchester und Solisten

und ganz zum Schluss den

Organisten.

 

Ganz unten auf der Orgelbank,

vor Jahren war er schlank und rank,

sitzt Wolfgang zum Begleiten.

 

Dort unten sitzt er nicht sehr glücklich,

wenn Richard augenblicklich

den Startschuss gibt zum

Meisterwerk.

 

Doch wenn das Agnus Dei

verklungen

und alle haben toll gesungen,

schwebt plötzlich etwas Himmlisches

herbei.

 

Das kommt, wenn unten wird

gesungen nur selten vor,

auch wenn man fest gerungen.

Die Bühne steht im Weg.

 

Doch ohne Publikum geht’s nicht.

Es setzt den Kirchenchor ins Licht.

Ist dankbar für den Ohrenschmaus.

 

So steht am Ende vieler >Messen

Das, was wohl niemand kann

ermessen.

Ein Grundgefühl das bleibt:

 

Das Schöne, das wir uns errungen,

bleibt, auch wenn es längst

verklungen,

ein Hinweis auf die Ewigkeit.

 

Die Zeit mit euch im Kirchenchor

war schön,

drum kann ich frohen Herzens geh‘n.

Geniesse eure Kunst als Hörer.

 

Ich sage dank und wünsche frohe Stunden

mit viel Musik. Die lässt gesunden.

Mein Schlusswort heisst:

Auf Wiederhör’n!“

 

Wolfgang Broedel